Hölderlin
Regie: Charles Lang
Regie: Charles Lang
Als Zwölfjähriger lebte Peter Weiss für ein halbes Jahr in unmittelbarer Nähe zum Hölderlinturm in Tübingen. Bevor er die Gedichte des schwäbischen Dichters kannte, spukte der »Geisteskranke« in seiner Fantasie, wie Weiss 1971 im Gespräch mit Volker Canaris für die Die Zeit im September 1971 erzählte. Hölderlin habe für ihn immer in der Nähe von Trotzki gestanden, dessen Leben Peter Weiss in Trotzki im Exil (UA 1970) bereits dramatisch bearbeitet hatte: »Immer handelt es sich um Menschen, die sich mit ihrer ganzen Person einsetzen für eine grundlegende Umwandlung der existenziellen Verhältnisse und die von der Realität in die Enge gedrängt und bis an den Rand der Vernichtung oder bis in die tatsächliche Vernichtung getrieben werden.«
Wie in Marat / Sade von 1964, Weissʼ Durchbruch als Dramatiker, spielt die Französische Revolution mit: Hölderlin war 1789 gerade 19 Jahre alt, schrieb erste Gedichte, Weiss nennt ihn den »letzten deutschen Jakobiner«....
Peter Weiss
