Der Prozeß
Am Tag seines 30. Geburtstages wird Bankprokurist Josef K. von zwei Gerichtswächtern verhaftet. Den Kuchen, den die Pensionswirtin für ihn gebacken hatte, verspeisen die drei Gehilfen der Wächter, Rabensteiner, Kullich und Kaminer, die sich ebenfalls Eintritt in K.s Zimmer verschafft haben. Was K. zunächst für einen Scherz hält, hat er sich doch nichts vorzuwerfen, entpuppt sich als absurder Ernst: Ein Jahr später, am Tag seines 31. Geburtstages und nach Verhandlungen vor einem dubiosen Gericht in der Vorstadt, wird K. hingerichtet. Der Bankangestellte K., der ewige Spießer und Karrierist, hatte diesem Prozess nichts entgegenzusetzen, er unterwarf sich der Obrigkeit, die ihn in diesem undurchschaubaren Spiel zerstörte.
Peter Weiss verlegt Franz Kafkas Der Prozess in seiner Bühnenfassung, die von Ingmar Bergman angeregt worden war, in die Zeit von Juli 1913 bis Juli 1914: Der österreichische Thronfolger ist in Sarajevo ermordet worden, der 1. Weltkrieg steht vor der Tür....
Peter Weiss
