Im Mai 1927 überflog der amerikanische Flieger Charles Lindbergh als erster den Atlantik. Dieses Ereignis nahm Brecht zur Grundlage für sein erstes Hörspiel. Das Stück mit der Musik von Hindemith und Weill wurde zu den Baden-Badener Musikfestwochen am 27.7.1929 uraufgeführt und am 18.3.1930 in der Berliner Funkstunde gesendet. Brecht versuchte hier, die im Zusammenhang mit seiner Radiotheorie entwickelte Idee eines Lehrstücks umzusetzen. Der Hörer selbst sollte beim Hören einen Part in dem Stück übernehmen. Brecht forderte, den Distributionsapparat Rundfunk in einen Kommunikationsapparat umzuwandeln: der Hörer wird aktiver Teilnehmer. Bertolt Brecht setzte sich in der sogenannten Pionierzeit des deutschen Hörspiels in Theorie und Praxis intensiv mit dem Rundfunk, eine jener »Erfindungen, die nicht bestellt sind«, auseinander. Impulse für das Neue Hörspiel gehen von den Reflexionen seiner «Radiotheorie«, insbesondere über den Rundfunk als möglichen Kommunikationsapparat, aus. Über sein...