Mehr als drei Jahrtausende greift Werner Fritsch in seinem neuen Stück zurück und gibt der legendären ägyptischen Königin klangvolle Stimme und tragische Gestalt. In der Grabkammer ihres jüngst verstorbenen Königsgemahls Echnaton erinnert sie ein bewegtes, gefährdetes Leben im Bannkreis der Macht. Echnaton, ein Dichterfürst und Religionsgründer, hatte mit Gewalt den Monotheismus in Ägypten eingeführt. Nun, nach seinem Tode, drohen die Verhältnisse zu kippen und die alte, mafiöse Priesterkaste wieder Oberhand zu gewinnen. Die Pest wütet im Land. Nofretetes Lebensbilanz könnte bitter sein. Sie hat den Tod ihrer Töchter erleben müssen, ihre Zurücksetzung, nachdem Echnaton sich eine andere Frau gesucht hatte, die ihm den ersehnten Sohn gebar. Und doch hat sie die Zuversicht nie verloren, dass der Kampf für Gerechtigkeit und gegen Habgier sinnvoll war. Und so besingt sie die Sonne und beharrt auf uralten Ritualen. Durch einen letzten Liebesakt will sie ihren Gemahl wiedererwecken.
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