Dem Ewig-Weiblichen widmet sich Werner Fritsch in seinem neuen Theaterstück, der utopischen anarchischen Lebenskraft.
Zwei Überlebende treffen sich auf dem Friedhof. In den Grabsteinen rauschen und flackern die Fernseher, die Toten werden wieder auf die Erde herabgesendet. Vor der Totentanzkapelle nehmen sich Courasche, eine neunzigjährige Sintessa, und der gleichaltrige Bauernknecht Wenzel die Freiheit zu sprechen, zu erinnern und zu erfinden. Mit kreatürlicher Schonungslosigkeit und Witz blicken sie zurück auf Werben und Sterben, Familienangelegenheiten und Katastrophen. Beide von den Nazis verfolgt, sie als Sintessa und er als Kommunist, führt ihr Leidensweg sie ins KZ Auschwitz. Eine gottlose brutale Welt wie ein Alptraum, eine Gewaltphantasie.
Werner Fritsch findet für unsägliches Grauen eine sinnliche Sprache, überblendet Lust und Vernichtung, seine Figuren verweben im wilden Erzählen den Tod mit ihrem Leben und ihrer unbändigen Überlebenskraft. Historie und...