»Die Erinnerung hilft dem Verständnis, warum man gegen das kämpfen soll, was nicht aufhört, sich wiederholen zu wollen«, heißt es in der Rede, die Franz Schuh für das »Fest der Freude« am 8. Mai 2025 auf dem Wiener Heldenplatz, geschrieben hat das an das Kriegsende erinnert. - Das Erinnern, das Sprechen über das Verdrängte, Vergessene, »Verräumte«: dieser Kraftakt wider das Verstummen ist das glühende Herz des neuen Stücks, das Josef Winkler im Auftrag des Stadttheaters Klagenfurt geschrieben hat. Es spricht von sexuellem Missbrauch und transgenerationalen Traumata, die nicht nur Individuen und Familien, sondern ein ganzes Land plagen, im Namen von patriarchalen Strukturen, Katholizismus und Nationalsozialismus. Ursache und Wirkung nisten im scheinbar Alltäglichen und glühen bei Nacht, plagen die Opfer in dunklen toxischen Alpträumen. Es ist nicht vorbei, noch lange nicht, wenn sich in unseren Köpfen und Körpern nichts ändert.