Uraufgeführt: Johann Holtrop von Rainald Goetz

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Am 25. Februar erlebte Johann Holtrop, der 2012 veröffentlichte Roman von Rainald Goetz, seine Uraufführung auf der Bühne des Schauspiel Kölns, in einer Fassung von Stefan Bachmann und Lea Goebel. Regie führte von Stefan Bachmann. Es ist eine Koproduktion zwischen dem Schauspiel Köln und dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Die Premiere in Düsseldorf findet am 11. März statt.


»Die Story vom Fall eines Menschen, der nie so hoch hätte steigen dürfen, ist gerade weit genug entfernt, um historisch zu wirken, und gerade nah genug, um in ihren Auswirkungen bis heute spürbar zu sein.« (Süddeutsche Zeitung, 27. Februar 2023)

»Goetz hatte erlebt, wie sein Werk kongenial traktiert wurde, gemäß der Logik kapitalistischer Verwertung und Multiplikation. Die Romanprosa wird in wörtlicher Rezitation als Premiumprodukt zelebriert und gleichzeitig dem Primat des Rhythmus unterworfen. Das Resultat ist ungemein unterhaltsam, ein Schlag ins Kontor und Triumph des Sounds…« (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Februar 2023)

»Wenn Goetz in den Maschinenraum blickt, tut er das von der Kommandobrücke aus. Dieser Blick mag verstörend und irritierend sein, er ist aber illusionsloser als die neuromantische Betroffenheitsliteratur, die sich durch Identifikation mit den Opfern ihre Behaglichkeitsnester im Wirklichen schafft. Goetz hingegen ist maximale Unbehaglichkeit, maximale Wirklichkeit.« (Die Welt, 27. Februar 2023)

»Auf der Bühne wirkt die Geschichte von ›Johann Holtrop‹ wie ein Lehrstück von Bertolt Brecht, dem das positive Element, der Glaube an die sozialistische Revolution fehlt. Was bleibt, ist die ätzende, hinreißend pointierte Analyse einer verkommenen Herrschaftsschicht. Für die außergewöhnliche Sprache von Rainald Goetz findet Stefan Bachmann eine überzeugende ästhetische Umsetzung.«
(Theater der Zeit, 28. Februar 2023)

»Johann Holtrop ist eine herrliche Theaterfigur, die trotz ihrer Geschichtlichkeit total zur Geltung kommt und einen mitnimmt. Sehr dicht komponierter Abend. Sehr toller Text von Rainald Goetz, der zynisch sein kann, der sarkastisch sein kann, der witzig und scharf ist, sodass hier einfach eine gute Theatergeschichte erzählt wird.« (Deutschlandfunk Kultur, 25. Februar 2023)

»Ein Overload, eine mitreißende Zumutung, ›Johann Holtrop — Abriss der Gesellschaft‹ ist Historienstück, Sittengemälde und Weltzustandsbeschreibung – grotesk, abgründig, ambivalent wie die Hauptfigur.« (WDR Westart, 25. Februar 2023)

Rainald Goetz, geboren 1954, studierte Medizin und Geschichte, lebt in Berlin. Autor der Bücher Irre, Krieg, Kontrolliert, Festung und Heute Morgen. Zum Abschluss des Buchs Schlucht erscheint im Frühjahr 2024 das Buch Lapidarium mit den drei Theaterstücken Reich des Todes, Baracke und Lapidarium; gleichzeitig kommt in der edition suhrkamp der Band wrong heraus, eine Sammlung von Reden und Aufsätzen aus der Zeit der Arbeit am Buch Schlucht.
Rainald Goetz, geboren 1954, studierte Medizin und Geschichte, lebt in Berlin. Autor der Bücher Irre, Krieg, Kontrolliert,...
Autorenfoto zu Rainald Goetz

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Johann Holtrop. Abriss der Gesellschaft

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