Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr

Ein Kompositons- und Librettoauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale

Übersetzung:
Originaltitel: Пісні вигнання і повернення
Besetzungshinweise: Besetzung variabel
Theaterstück
Synopse

Grenzen sind Linien, die die Angst der Menschen nachzeichnen. Übertritt man sie, gelangt man in das Land zwischen den Grenzen, wo man belagert wird von den Dämonen der Geschichte: Hier warten zwei Männer in einer Gefängniszelle auf ihre Abschiebung. Beide erwartet ein Gerichtsverfahren im Heimatland. Am Tag der Abschiebung wird ihnen klar, dass es keinen Unterschied macht, ob sie in die Fremde aufbrechen oder in die Heimat zurückkehren – niemand erwartet sie.
Serhij Zhadan nimmt die existenziellen Herausforderungen des russisch-ukrainischen Verhältnisses als Ausgangspunkt seines Librettos und entwirft darin exemplarische Flucht- und Vertreibungserfahrungen in einem Zusammenspiel von chorischen Passagen und kurzen dialogischen Alltagssituationen.Das Erleben von Spaltungen zieht sich durch alle Momentaufnahmen von Ankunft und Aufbruch. Allen Stimmen, die sich aus den Chören herausschälen, ist eins gemein – die politischen Verhältnisse haben sich in ihre Körper eingeschrieben, und...


Stimmen zum Stück

»er ist stark, der Text von Serhij Zhadan, schnell, hart und wuchtig skizziert er – keinen Ausweg.«
Süddeutsche Zeitung
»er ist stark, der Text von Serhij Zhadan, schnell, hart und wuchtig skizziert er – keinen Ausweg.«
Süddeutsche Zeitung

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zhadan lebt in Charkiw, Ukraine.
Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört...
Autorenfoto zu Serhij Zhadan
Übersetzerin
Claudia Dathe, geboren 1971, studierte Übersetzungswissenschaft (Schwerpunkt Russisch und Polnisch) am Institut für Angewandte Linguistik und Translatalogie der Universität Leipzig sowie in Pjatigorsk (Russland) und Krakau. Anschließend absolvierte sie ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre. Für den Suhrkamp Verlag übersetzt sie Werke Serhij Zhadans aus dem Ukrainischen ins Deutsche und wurde unter anderem für ihre Übertragung seines Lyrikbands Antenne mit dem Drahomán-Preis ausgezeichnet.
Claudia Dathe
Übersetzerin
Claudia Dathe, geboren 1971, studierte Übersetzungswissenschaft (Schwerpunkt Russisch und Polnisch) am Institut für Angewandte Linguistik...

Termine


20.05.2022
Freitag
Premiere
Deutsch von Claudia Dathe
Komposition: Bernhard Gander
Regie: Alize Zandwijk
Deutsche Oper Berlin

06.05.2022
Freitag
Uraufführung
Deutsch von Claudia Dathe
Komposition: Bernhard Gander
Regie: Alize Zandwijk
Münchener Biennale

Stoff für die Bühne

Internat

»Der Winter wird lange dauern, alle werden sich daran gewöhnen, werden leiden und sich gewöhnen. Und erst wenn sie es gewohnt sind, beginnt etwas Neues ...«
Stoff für die Bühne

Die Erfindung des Jazz im Donbass

Der literarische Feuerwerker Serhij Zhadan verwandelt in seinem Roman das Industrierevier Donbass im Osten der Ukraine in eine fantastische Landschaft.
Video

Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr von Serhij Zhadan im Rahmen der Münchener Biennale

Trailer zur Uraufführung von Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr (aus dem Ukrainischen von Claudia Dathe) von Serhij Zhadan im Rahmen der Münchener Biennale.
Eine Koproduktion der Münchener Biennale und der Deutschen Oper Berlin.