Traum und Leben des Prinzen Sigismund
In der Nacht der Geburt des Prinzen Sigismund stehen die Gestirne schlecht und es herrscht Weltuntergangsstimmung: »Die Himmel verfinsterten sich, es bebten die Gemäuer, Steine regneten aus Wolken und die Flüsse führten Blut«, erinnert sich der Regent Basilio, Sigismunds Vater, der sich für weise hält. Den erstgeborenen Sohn, dem prophezeit wurde, er würde einst zum Despoten werden und den eigenen Vater stürzen, erklärt er offiziell für tot und lässt ihn in Isolation aufwachsen. Es ist ein Spiel mit dem Schicksal und ein Experiment: denn als Sigismund längst erwachsen ist, setzt Basilio ebendiesen jahrzehntelang Verdammten auf den Thron. Nicht Aston, seinen Zweitgeborenen, der Depressionen hat und sein Zimmer kaum verlässt. Nicht Polidoro, Vetter von Basilio und erfolgreicher Heerführer, der sich Hoffnungen macht. Ob sich Sigismund trotz allem als würdiger Regent erweisen wird, das möchte Basilio herausfinden. Im Schlaf wird Prinz Sigismund in den Palast gebracht und damit...