Hasenjagd ist das Portrait einer deutschen Familie, die aus Gedankenlosigkeit, Apathie und Herzenskälte ihr schwächstes Glied, die geistig behinderte jüngste Tochter, der nationalsozialistischen Euthanasiegesetzgebung ausliefert. Das Stück zeigt in gleichsam kinematographischen Bildern aus dem Alltagsleben, wie aus angepaßtem Rollenverhalten, den damit einhergehenden Wahrnehmungsverlusten, latenter Aggressionsbereitschaft und dem die Alltagsmisere überspielenden Biedersinn eine tödliche Mischung entsteht, die an einem dazu ausersehenen Wesen schließlich ein Opfer findet.