Das jüdisch-christliche Abendland hat sich das Alte Testament zum heiligen Buch gewählt. Wir sind davon geprägt, for better or worse.
Die alten Götter waren verlässlich, mit klaren Zuständigkeiten und Vorlieben, sie hatten Umgang mit anderen Göttern, zeugten Kinder, kämpften untereinander, konnten gestürzt werden und aufsteigen. Die Götter eroberter Länder wurden in die Götterwelt der Eroberer eingegliedert. Lokale Gottheiten kümmerten sich um den Kleinkram. Mit ihnen hat unser Gott nur die Unsterblichkeit gemeinsam. Dieser unser Gott ist allein. Es gibt von seiner Art nur ihn. Und es gibt uns, als seine einzige Gesellschaft. Sein Abbild und sein Gegenüber. Wir sind wie er. Fast.
Warum haben wir uns gerade diesen Gott gewählt? Nicht Buddha unterm Baum, nicht Zeus, den Hedonisten, nicht Baal, nicht Astarte, nicht Gilgamesch? Warum diesen Gott? Allmächtig und zerrissen, zornig und liebevoll, ungerecht und Recht sprechend, gesetzlos und Gesetze gebend. Es scheint, als ob er erst...